Berlin, 23.11.2020 – Migräne kann äußerst quälend sein und das Leben der Betroffenen massiv beeinträchtigen. 10 bis 15 % der Bevölkerung sind von dieser Erkrankung betroffen, viele leiden lebenslang unter immer wiederkehrenden Kopfschmerzattacken, die unbehandelt zwischen einigen Stunden und bis zu drei Tagen dauern können. Zur Vorbeugung von Migräneattacken setzen inzwischen viele Patient*innen auf Akupunktur.
Akupunktur ist eine Behandlungsmethode der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), sie greift auf jahrtausendealtes Erfahrungswissen zurück und wurde inzwischen in zahlreichen internationalen Studien überprüft. In Deutschland ist Akupunktur heute weit verbreitet und als Therapieform bei vielen Erkrankungen anerkannt. Insbesondere Schmerzerkrankungen wie Migräne, Spannungskopfschmerz, Rückenschmerzen oder Knieschmerzen werden oft mit Akupunktur behandelt.
Genauso wirksam wie Medikamente
Akupunktur eignet sich zudem besonders zur Vorbeugung von Migräneattacken. „Viele Patient*innen suchen nach einer Möglichkeit, Migräne auf natürliche und nebenwirkungsarme Weise vorzubeugen“, berichtet Dr. Martina Bögel-Witt, 1. Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Klassische Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin (AGTCM). „Die Akupunktur ist da erwiesenermaßen eine gute und wirksame Methode und wird mittlerweile in den ‚Leitlinien Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne[1]‘ zur Prophylaxe empfohlen.“ Die Migräne-Prophylaxe mit Akupunktur gilt Studien zufolge als mindestens so wirksam wie die medikamentöse Prophylaxe und ist dabei nahezu frei von Nebenwirkungen.
Lebensqualität steigt
TCM-Therapeut*innen und Akupunkteur*innen behandeln ihre Migränepatient*innen, indem sie sehr dünne und extrem feine Nadeln in bestimmte Akupunkturpunkte stechen und diese so stimulieren. Die Auswahl der Akupunkturpunkte ist individuell an den Patienten/die Patientin angepasst. Die Nadeln bleiben anschließend für 20 bis 30 Minuten im Körper und werden dann entfernt. Zur Migräne-Vorbeugung wird in beschwerdefreien Zeiten therapiert, anfangs meist ein bis zwei Mal wöchentlich. Deutliche Verbesserungen lassen sich bei vielen Patient*innen oft bereits nach ein paar Wochen erkennen. „Durch die Akupunktur kann sowohl die Häufigkeit von Migräneattacken als auch ihre Stärke verringert werden,“ berichtet Martina Bögel-Witt. „Für viele Betroffene bedeutet das eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität.“
Hohe fachliche Qualifikation bei Therapeuten ist wichtig
In Deutschland bieten speziell qualifizierte TCM-Heilpraktiker*innen und -Ärzt*innen Akupunkturbehandlungen an. „Bei der Auswahl der Therapeut*in ist es wichtig, darauf zu achten, dass diese eine gute fachliche Qualifikation hat“, erklärt Martina Bögel-Witt. So umfasse eine Grundausbildung in TCM, wie sie an den von der AGTCM zertifizierten Ausbildungszentren angeboten wird, allein für das Fach Akupunktur insgesamt ca. 1.000 Präsenzstunden in drei Jahren. Der hierfür erforderliche Aufwand für das Selbststudium nehme weitere 1.000 Stunden in Anspruch. Ungefähr 200 Unterrichtsstunden seien zusätzlich der praktischen Ausbildung am Patienten vorbehalten. „Wir arbeiten zudem in der Fortbildung unserer Mitglieder seit vielen Jahren mit unserer chinesischen Partneruniversität Chengdu University of Traditional Chinese Medicine zusammen. Hier besteht die Möglichkeit, für mehrere Wochen am Lehrkrankenhaus der Universität mit erfahrenen TCM-Ärzten und -Ärztinnen zu arbeiten und zu studieren“, berichtet Martina Bögel-Witt. Weitere fundierte Fachfortbildungen bieten die Kooperationsschulen der AGTCM an. Außerdem findet einmal jährlich der internationale TCM Kongress Rothenburg mit renommierten TCM-Dozent*innen aus aller Welt statt.
Weitere Informationen und eine Therapeutensuche finden Sie hier auf unserer Website.
Fußnote:
AGTCM-Pressestelle
Juliane Papendorf
Telefon: +49 (0)176 - 10 30 51 87
E-Mail: papendorf(at)agtcm.de
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