Gesundheitsversorgung verbessern mit TCM
Ansprechpartner Mitglied werden

Demenz vorbeugen mit grünem Tee?

Drei oder mehr Tassen grüner Tee pro Tag können Demenz vorbeugen. Das ist das Ergebnis einer japanischen Studie mit mehr als 8.000 Senior:innen über 65 Jahren. Untersucht wurde der Zusammenhang zwischen der konsumierten Teemenge und Läsionen der weißen Hirnsubstanz. Diese treten gehäuft bei Demenz auf.

Tee ist das weltweit am häufigsten konsumierte Getränk. In China und Japan ist besonders grüner Tee beliebt. Teeblätter (Cha Ye) gelten als kalt, bitter, süß und absenkend. In Arzneimittelrezepturen werden sie eingesetzt, um Hitze zu kühlen, Durst zu löschen (insbesondere bei Kater), die Diurese zu fördern und bei Müdigkeit zu beleben.

Tee und Kaffee haben antioxidative und entzündungshemmende Wirkungen

Mehrere epidemiologische Studien hatten bereits gezeigt, dass Tee und Kaffee neuroprotektive Wirkungen haben. Sie werden in grünem Tee auf das Epigallocatechingallat zurückgeführt. Bei schwarzem Tee sind es Theaflavine und bei Kaffee Chlorogensäure und Kaffeesäure. Alle diese Inhaltsstoffe haben antioxidative und entzündungshemmende Wirkungen. Die japanischen Forscher planten deshalb, die Wirkung aller drei Getränke zu untersuchen. Da die Zahl der Schwarztee-Trinker aber vergleichsweise gering war, wurde dieser nicht weiter untersucht.

Teilnehmende mit Demenz wurden zunächst durch einen Test von der Studie ausgeschlossen. Mithilfe von MRT-Aufnahmen wurden bei allen Teilnehmenden Läsionen in der weißen Hirnsubstanz untersucht. Zusätzlich wurde auch das Volumen des Hippocampus sowie das gesamte Gehirnvolumen bestimmt. Auf die beiden letztgenannten Größen hatte die konsumierte Teemenge keinen Einfluss. Beim Kaffeektrinker:innen zeigte sich bei keinem der drei Parameter ein Zusammenhang mit der konsumierten Kaffeemenge.[1] Das berichtet das Forscherteam unter Federführung der Kanasawa Universität in der Fachzeitschrift „Science of food“.

Zusammenhang von Tee-Konsum und weniger Läsionen in der weißen Hirnsubstanz bestätigt

Die Forscher:innen betonen, dass sie zwar keinen kausalen Zusammenhang zwischen dem erhöhten Konsum von grünem Tee und Läsionen der weißen Hirnsubstanz gefunden haben. Jedoch blieb der Zusammenhang zwischen konsumierter Teemenge und weniger Läsionen in der weißen Hirnsubstanz auch erhalten, nachdem sie andere Risikofaktoren für Demenz herausgerechnet hatten: das Alter, das Geschlecht, den Untersuchungsort, das Bildungsniveau, Bluthochdruck, den Body-Mass-Index (BMI), die (LDL)- und HDL-Cholesterinspiegel, Bewegungsarmut sowie Zigaretten- und Alkoholkonsum.

Dagegen sahen sie bei Menschen mit Depression und bei denen das Apolipoprotein E (ApoE) ε4 nachgewiesen wurde, keinen Zusammenhang zwischen Läsionen der weißen Hirnsubstanz und dem Genuss von grünem Tee. Die Forscher:innen schließen daraus, dass sowohl Depressionen als auch das Vorhandensein von ApoE ein hohes Risiko für Demenz bergen. Möglicherweise ist der Effekt aber auch nur der geringen Zahl an Teilnehmenden geschuldet, bei denen diese beiden Faktoren auftraten.

Empfehlung: Grüner Tee zur Vorbeugung von Demenz

Abschließend empfehlen die Forscher:innen grünen Tee zur Vorbeugung von Demenz. Bei drei und mehr Tassen täglich sei der Effekt nachweisbar. Sie räumen jedoch ein, dass an der Studie ausschließlich Japaner:innen teilgenommen hatten. Möglicherweise spielen auch deren Genetik und Lebensstil eine Rolle bei der Häufigkeit von Demenz, so dass man bei anderen Bevölkerungsgruppen zu anderen Ergebnissen käme.

Referenzen:
[1] Shibata, S., Noguchi-Shinohara, M., Shima, A. et al. Green tea consumption and cerebral white matter lesions in community-dwelling older adults without dementia. npj Sci Food 9, 2 (2025). doi.org/10.1038/s41538-024-00364-w

Dr. Anne Hardy

Weitere interessante Studien und Artikel für Sie zu diesem Thema:

Akupunktur bei diabetischer Polyneuropathie

In einer Metaanalyse von 2013 untersuchte eine internationale Gruppe von Ärzten aus China und den USA Effekte der manuellen Akupunktur in der Behandlung von diabetischer Polyneuropathie.

Dafür wurden 25 randomisiert-kontrollierte Studien mit insgesamt 1649 Teilnehmern ausgewertet. Die Metaanalyse konnte zeigen, dass Akupunktur zu einer höheren Gesamtverbesserung der Symptome führte, als die Vergleichsgruppen, welche mit Mecobalamin oder Vit B1 und Vit B12 behandelt wurden.

Mehr erfahren

Erfolgreiches Nadeln bei peripheren Neuropathien

Bereits 2017 veröffentlichten Dimitrova et al., Wissenschaftler der Neurologie der Oregon Health & Science University, ein systematisches Review von 13 randomisiert-kontrollierten Studien über Akupunktur bei Neuropathien verschiedenster Genese.
Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass die Verwendung peripherer Akupunkturpunkte von hoher Wichtigkeit für den Erfolg einer Behandlung von Neuropathien sind.

Mehr erfahren

Brustkrebs: Akupunktur lindert periphere Neuropathien

Die Chemotherapie-induzierte periphere Neuropathie (CIPN) ist eine der häufigsten Langzeit-Nebenwirkungen nach einer Brustkrebs-Therapie. Onkologen des Dana Faber Cancer Instituts in Boston haben daher in einer randomisierten, kontrollierten Pilotstudie untersucht, ob sie Betroffenen mit Akupunktur helfen können.

Mehr erfahren

Akupunktur bei Restless Legs

Eine Metaanalyse zeigt: Akupunktur kann bei Restless Legs-Syndrom (RLS) sehr wirksam sein. Die Heilungsrate lag bei 47,8 % – deutlich höher als bei medikamentöser Therapie (21,7 %). Auch Schlaf und Lebensqualität verbesserten sich signifikant. Trotz begrenzter Studienqualität bietet Akupunktur eine vielversprechende Alternative.

Mehr erfahren
Zurück zur Übersicht

Aus- und Weiterbildung

Mitglied werden

Unterstützung bei Ihrer täglichen Arbeit

Werden Sie Mitglied in der AGTCM und profitieren Sie von unseren vielfältigen Service- und Beratungsangeboten.

Mehr erfahren

Mitglied werden

Werden Sie Teil dieses starken Verbundes

Die AGTCM entwickelt und sichert die Zukunft der Chinesischen Medizin.

Wir sind die ersten Ansprechpartner für die Politik und Wissenschaft und setzen uns für die Verbesserung der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung durch TCM ein.

So werden Sie Mitglied

Die AGTCM – Fachverband für Chinesische Medizin – ist seit 1954 ein renommierter interdisziplinärer Fachverband, der sich der fundierten Ausbildung und Förderung der Chinesischen Medizin in all ihren Facetten widmet.

Unsere Grundpfeiler:

  • Unser Ziel ist es, die Gesundheitsversorgung in Deutschland durch die Integration der Chinesischen Medizin zu verbessern.
  • Wir fördern die Fachkompetenz unserer zertifizierten Therapeut:innen durch einen hohen Qualitätsstandard in Aus- und Weiterbildung.
  • Wir pflegen einen fachlichen Austausch auf nationalem und internationalem Niveau im Sinne der kontinuierlichen qualitativen Weiterentwicklung sowie unter Berücksichtigung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse.

Unser Angebot

Unsere vier TCM-Kooperationsschulen bieten in Deutschland Seminare und Ausbildungen in den Bereichen Akupunktur, Chinesische Arzneimitteltherapie, Westliche Arzneikräuter, Diätetik, Qi Gong und Tuina an. Eine Vielzahl weiterer praxisorientierter Kurse, wie beispielsweise spezielle Kurse zur chinesischen Diagnostik, klinische Seminare oder Workshops zu aktuellen TCM-Themen umfassen das Angebot dieser spezialisierten und zertifizierten Ausbildungszentren. Die AGTCM organisiert zudem Studienreisen nach China.

Die Ausbildung an unseren Kooperationsschulen richtet sich an Heilpraktiker:innen, Ärzte und Ärztinnen, Physiotherapeut:innen, Masseur:innen, Hebammen und Angehörige anderer Heilberufe sowie alle Interessierte, die sich umfassend mit der Chinesischen Medizin auseinandersetzen möchten. Die in Kooperation mit den TCM-Schulen erstellten Schulungskonzepte verbinden traditionelles Wissen mit modernen Lehrmethoden wie beispielsweise dem Behandeln von „echten“ Patient:innen unter Supervision. So gelingt es, eine praxisnahe und qualitativ hochwertige Aus- und Weiterbildung zu gewährleisten. 

Die AGTCM veranstaltet den jährlich stattfindenden TCM Kongress Rothenburg, der zu den renommiertesten und größten internationalen TCM-Kongressen außerhalb Asiens gehört. Darüber hinaus bieten wir unseren Mitgliedern umfangreiche Services wie Fachartikel, Veröffentlichungen aktueller Studien, politische Interessensvertretung, Mitarbeit in internationalen TCM-Organisationen und eine ständige Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für die etablierten Medien und auf Social Media.

Die AGTCM legt großen Wert auf die Verbindung zwischen klassischer Chinesischer Medizin und aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Dabei wird stets die Authentizität und Wirksamkeit der traditionellen Heilmethoden in den Mittelpunkt gestellt. Wir laden Sie ein, mehr über die faszinierende Welt der Chinesischen Medizin zu erfahren und von unserem Expert:innenwissen zu profitieren. Nutzen Sie hierzu unsere Info-Kanäle auf unserer Website, Facebook, Instagram, YouTube oder unseren Podcast.