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Geschichte der AGTCM

Die Geschichte der AGTCM beginnt mit dem Jahr 1952. Damals vereinte August Brodde eine kleine Gruppe gleich gesinnter Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker, Ärztinnen und Ärzte, um sich der Lehre und Anwendung der Chinesischen Medizin zu widmen. 1952 fanden erste Kurse unter Leitung von Dr. Erich Stiefvater und den Heilpraktikern Hörner und Korn statt. August Brodde begann dann 1953 mit Kursen in ganz Deutschland, um dem wachsenden Interesse an diesem Zweig der Medizin gerecht zu werden.

Unter diesem Link können Sie sich die Festschrift »60 Jahre AGTCM« mit vielen Anekdoten und Erinnerungen herunterladen (PDF, 3 MB).

1954 gründeten August Brodde und seine Mitstreiter den Arbeitskreis für Klassische Akupunktur in der Deutschen Heilpraktikerschaft, den Vorläufer der heutigen AGTCM e. V., Brodde wurde ihr erster Vorsitzender.

Viele Jahre traf man sich im kleinen Kreis. Als die Nachfrage nach qualifizierter Ausbildung aber immer größer wurde, entschloss sich der Arbeitskreis 1968, eine erste größere Tagung durchzuführen. Ganz bewusst wählte man die mittelalterliche Stadt Rothenburg o.d.T., wo die Tagungen bis heute jährlich mit stetig wachsendem Umfang stattfinden. Auch international finden sie inzwischen durch ihr vielfältiges und anspruchsvolles Programm große Beachtung. In der angenehmen und stimmungsvollen Atmosphäre von Rothenburg und den Tagungsstätten rund um das Wildbad und die Reichsstadthalle findet ein lebendiger Austausch zwischen Kolleginnen und Kollegen aus aller Welt statt. Selbst Therapeutinnen und Therapeuten ohne Vorkenntnisse entdecken informative Vorträge, die das Interesse an einer weiteren Vertiefung in die Chinesische Medizin mit ihren fünf Säulen weckt.

In den späten 60er Jahren waren Doris Baginsky, die sich durch viele Veröffentlichungen einen Namen gemacht hat, und Dr. Karl O. Heimann wichtige Personen, die sich für die „Rothenburger Jahrestagungen“ einsetzten und auch für die Publikation der Fachvorträge sorgten.

1982 wurde aus dem Arbeitskreis für Klassische Akupunktur die AGTCM e. V. (Arbeitsgemeinschaft für Klassische Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin e. V.). Unter diesem Namen wurde sie als eigenständiger Verein in das Vereinsregister eingetragen

Entwicklung des AGTCM-Logos

Im Zuge der Neugestaltung des Internetauftritts im Jahr 2020 und als Folge einer Mitglieder-Umfrage wurde das Logo aus grafischer Sicht vereinfacht und das Quadrat, das die Erde repräsentiert, entfernt. An dieser Stelle möchten wir aber an unsere Wurzeln erinnern und diese pflegen. Denn nur ein Baum mit gesunden Wurzeln kann wachsen und gedeihen.
Das Quadrat, welches im neuen Logo nicht mehr zu sehen ist, steht für die Erde, wie sie dem legendären Kaiser Yü auf dem Rücken der Schildkröte erschien.
Es war ebenso die magische Schildkröte, die dem großen Yü die acht Trigramme als magisches Quadrat zeigte. Dieses Bild stellt nach dem großen Plan das alles umfassende Grundgesetz des Lebens dar. Es diente Yü als Vorlage, die Welt neu zu ordnen. Das magische Quadrat vermittelt ein Bild der Welt, in dem die Zahlen 1 – 9 symbolisch für alle Dinge und Ereignisse im Makrokosmos stehen.

Diese Zahlenanordnung ist ein Abbild der nachhimmlischen Ordnung der Welt, die unter dem Namen Luo shu, der Plan vom Luo-Fluss, bekannt ist. Es wird vermutet, dass das Bild die Grundlage der Yin-Yang-Lehre und der 5 Wandlungsphasen gewesen ist.

Die acht Trigramme des Vorhimmels, die der Codierung himmlischer und irdischer Begriffe dienen, wurden im alten Logo so aneinandergereiht, dass sie sich gegenseitig berühren. Sie stellen damit einen stilisierten Kreis dar. Damit ist die Peripherie des Zeichens ein Symbol des Himmels, der sich in vielen Dingen manifestiert, z. B. in den acht Trigrammen. Der Himmel umfängt die Erde, die als Quadrat dargestellt wird. Dieses ist ein wesentlicher Unterschied zu ähnlichen Zeichen. Im Zentrum der Figur bildet die bekannte Monade das Symbol der sich gegenseitig bedingenden und hervorbringenden Kräfte Yin und Yang. Das alte Logo ist somit eine eigenständige Darstellung der Einheit von Himmel und Erde und den alles bewegenden und bedingenden Yin- und Yang-Zusammenhängen. Es ist der Inbegriff klassischer chinesischer Naturphilosophie als Grundlage der Traditionellen Chinesischen Medizin.

In unserem bisherigen Logo entspricht der äußere Kreis dem Vorhimmel, das Quadrat im Zentrum jedoch dem Nachhimmel. So hat August Brodde in diesem Logo genial verknüpft, woher wir kommen und wo wir uns im Hier und Jetzt auf der Erde befinden. Das sollte nicht in Vergessenheit geraten.

Gründung und Ausbau von Schulen für Chinesische Medizin

Ein weiterer qualitativer Sprung erfolgte 1984, als der bekannte TCM-Praktiker Hans Giesen zusammen mit August Brodde eine “Schule für Klassische Akupunktur und TCM” in Bochum gründete. Ziel war es, den Interessierten in einer intensiven Ausbildung die Grundlagen der TCM bis zur Praxisreife zu vermitteln. Die erste - damals noch zweijährige - Ausbildung fand große Resonanz. Damit hatte die AGTCM e. V. einen Meilenstein gesetzt, der in Deutschland seinesgleichen suchte.

Zur damaligen Zeit gab es in Deutschland keine andere Ausbildung in dieser Form. Angeregt durch die Bochumer Schule kamen später weitere Ausbildungszentren hinzu. Heute gibt es insgesamt fünf Ausbildungszentren, die miteinander in regelmäßigem Austausch stehen und sich gegenseitig inspirieren.

August Brodde leitete die Arbeitsgemeinschaft bis 1992 und wurde später ihr Ehrenpräsident. 1989 gehörte er mit Nguyen Van Nghi zum Präsidium der Société Internationale d´Acupuncture (SIA), die ihren XXV. Kongress Brodde zu Ehren in Düsseldorf durchführte. Die große Nähe zu Frankreich und den französischen Autoren der ersten Stunde rührt aus der Zeit, als August Brodde in französischer Gefangenschaft war und dort sein Interesse an der Chinesischen Medizin geweckt wurde.

August Brodde starb am 10. Dezember 1997 im Alter von 80 Jahren. Es ist der AGTCM e. V. ein inniges Anliegen, das Andenken ihres Initiators und ersten Präsidenten zu wahren.

Weitere Präsidenten der AGTCM e. V.:

  • Von 1992 - 1995 hatte Helen Blohm den Vorsitz inne. Nach jahrelanger männlicher Leitung der AGTCM durch August Brodde und Hans Giesen übernahm Helen Blohm 1992 als erste Frau den 1. Vorsitz der AGTCM. Sie hat diesen Übergang sehr vermittelnd und lösungsorientiert gemeistert. Ihre große Sprachgewandtheit und ihr diplomatisches Geschick waren ihr in dieser Zeit der Neuorientierung eine große Hilfe.
  • Von 1995 bis 1999 wurde die AGTCM e. V. von Herbert Vater geleitet. In diesem Zeitraum konsolidierten sich die damals sechs Ausbildungszentren der AGTCM e. V. Die Ausbildungszentren legten sich auch auf einen einheitlichen Ausbildungsstandard fest, der in einheitlichen Curricula für die Akupunkturausbildung definiert wurde. Lag bis Mitte der 1980er Jahre der Schwerpunkt der Aus- und Fortbildungen auf der Akupunktur, so bieten die Kooperationsschulen der AGTCM e. V. heute umfassende Ausbildungen in Akupunktur, Arzneimittellehre und Tuina sowie Fortbildungen mit breitem Themenspektrum an.
  • Von 1999 – 2005 leitete Andreas Noll die AGTCM e. V.
    In dieser Zeit wurde die internationale Einbindung der AGTCM e. V. in europäische und weltweite Organisationen initiiert. So wurde die AGTCM Gründungsmitglied der 2002 aus der Taufe gehobenen ETCMA (European Traditional Chinese Medicine Association), der europäischen Dachorganisation von 31 europäischen TCM-Gesellschaften mit über 12.000 Therapeutinnen und Therapeuten. International ist die AGTCM seit vielen Jahren Mitglied in der WFAS (World Federation of Acupuncture Societies) mit Sitz in Peking und der WFCMS (World Federation of Chinese Medicine Societies), die ihren Sitz ebenfalls in Peking hat. In allen Organisationen arbeitet die AGTCM durch ihre Vertreterinnen und Vertreter aktiv mit.
  • Von 2005 – 2014 führte Nils v. Below die AGTCM e. V.
    Während der Amtszeit von Nils von Below erreichte der TCM Kongress Rothenburg ein deutliches Wachstum. Nils von Below war an der Gründung der ETCMA beteiligt und trug zur Weiterentwicklung der Curricula der Ausbildungszentren (ABZ) bei.  Die QAW (Qualitätskommission für Aus- und Weiterbildung) wurde ebenfalls in dieser Zeit ins Leben gerufen.
  • Von 2014 – 2019 stand die AGTCM e. V. unter Leitung von Dr. Andrea Hellwig-Lenzen.
    Andrea Hellwig-Lenzen hat sich in ihrer Amtszeit stark für die interdisziplinäre Ausrichtung der Arbeitsgemeinschaft sowie die Qualität und komplette Bandbreite der TCM eingesetzt. Hierzu gehört auch die konsequente Umsetzung der 5 therapeutischen Säulen für die Ausbildung der TCM. Sie steht für den integrativen Ansatz der TCM in der therapeutischen Welt und setzte die Zusatzbezeichnung  „Fachverband für Chinesische Medizin“ in ihrer Amtszeit durch. Unter der Federführung von Andrea Hellwig-Lenzen wurde die Yang Sheng-Buchreihe für Patienten gegründet.
  • Seit 2019 leitet Dr. Martina Bögel-Witt die AGTCM.

Internationale Zusammenarbeit

Die Öffnung der Volksrepublik China ermöglichte es, 1988 Kontakt zum damaligen Chengdu College of TCM (heute Chengdu-University of TCM) herzustellen. Diese Universität genießt einen beachtlichen Ruf als traditionelle Ausbildungsstätte, die auf die sonst übliche Anpassung an die westliche Medizin verzichtet hat. Sie verfolgt auch die alten TCM-Ansätze, wie die fünf Wandlungsphasen, das Yijing u. a. weiter und erforscht sie. Sie gehört zu den vier großen, 1956 gegründeten TCM-Colleges der VR China. 1990 fand die erste Studienreise der AGTCM dorthin statt.
Auf diese Kontakte aufbauend intensivierten sich die Beziehungen, so dass 1993 ein Partnerschaftsabkommen zwischen der Universität und der AGTCM e. V. abgeschlossen wurde. Darin ist der gegenseitige Austausch festgelegt, der zu den jährlichen Studienreisen, Klinikpraktika und dem DozentInnen-Austausch geführt hat. Unter dem Präsidenten Andreas Noll wurden die Kontakte nach Chengdu weiter vertieft.

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