Die allergische Rhinitis (Heuschnupfen) und allergisches Asthma werden in der chinesischen Medizin in den meisten Fällen einer Schwäche von drei Funktionskreisen zugeordnet. Welche dies sind und welche Pathologie dahintersteckt lesen Sie hier.
Sie kontrolliert das Öffnen und Schließen der Hautporen, das uns vor dem Eindringen von Wind, Kälte oder Hitze schützt und damit auch das Abwehr-Qi oder Wei-Qi, das sich an der Körperoberfläche verteilt und uns vor dem Eindringen von Erregern schützt. Durch eine Schwäche des Abwehr-Qi der Lunge kann der klimatische Faktor Wind durch die zu weit geöffneten Hautporen eindringen und eine Wind-Kälte verursachen. Es entstehen Symptome der Atemwege, die einer Erkältung ähnlich sind, wie Niesen, Juckreiz der Augen, Schwellungen der Nasenschleimhäute und Schnupfen. Bleibt der pathogene Einfluss länger im Körper, wandelt er sich mit der Zeit in Feuchte-Hitze um und kann eitrigen, klebrigen, festeren Schleim bilden. Die Schulmedizin bezeichnet das als Superinfektion mit Bakterien. Die TCM spricht dann von Wind-Hitze.
Die Milz ist für die für Umwandlung und Transport von Nahrung oder Gu-Qi zuständig. Sie entzieht der Nahrung wertvolle Flüssigkeiten, die den Körper nähren und befeuchten. Bei unausgewogener Ernährung kommt es jedoch mit der Zeit zu einer Resorptionsstörung und Ablagerungen von Stoffwechselendprodukten, die in der TCM als Feuchtigkeit oder Schleim bezeichnet werden. Zu den Nahrungsmitteln, die zu viel Feuchtigkeit im Körper bilden, zählen Fertiggerichte, zuckerhaltiges Gebäck und Kuchen, Kuhmilchprodukte und ein Übermaß an Brot. Auch die Lagerung in der Gefriertruhe und Zubereitung in der Mikrowelle entziehen der Nahrung „das Qi“, das heißt, sie wird energetisch gesehen weniger gehaltvoll und schlechter verwertbar durch unser Verdauungssystem. Ist einmal zu viel Feuchtigkeit im Körper entstanden, kann diese zur Lunge und zum Rachenbereich aufsteigen und dort für ein zu nasses Milieu mit einer Schwellung der Schleimhäute und einer verringerten Versorgung mit Yang (Stoffwechselaktivität) führen. Dadurch kann wiederum die Lunge in ihrer absenkenden Funktion blockieren werden, wie das bei Asthma zu beobachten ist: Die Sauerstoffaufnahme und die Atmung sind gestört durch den dort sitzenden Schleim und die Schwellungen.
Einführung in Diätetik
Die Weisheit der chinesischen Ernährungslehre und deren therapeutische Anwendung
08.-09. Mai 2021 am ABZ München
Das Qi der Niere gilt in der Chinesischen Medizin als die Basis für alle physiologischen Funktionen des Körpers. Die Niere ist zusammen mit dem Herzen zuständig für die Gesamtenergie, die der Mensch zur Verfügung hat, und für seine Körperwärme und Stoffwechselaktivität, für seine Libido und Fruchtbarkeit. Eine Schwäche der Niere führt nicht nur zu kalten Knien mit unteren Rückenschmerzen und Energiemangel, sondern äußert sich in einer verringerten Stoffwechselleistung des gesamten Organismus, so dass Lunge und Milz zu wenig Energie zur Verfügung steht, um ihre Aufgabe mit Leichtigkeit zu erfüllen: Ist zu wenig Nieren-Energie vorhanden, kann das Verdauungsfeuer der Milz nicht richtig entfacht werden (= mehr Feuchtigkeit entsteht) und das Abwehr-Qi der Lunge kann nicht richtig genährt werden (= Immundefekte oder Fehlsteuerungen des Immunsystems können die Folge sein).
Durch die geschwächte Abwehrfunktion von Lunge und Niere kann sich der äußere pathogene Einfluss Wind in der Nase, Rachen oder Lunge ausbreiten und vom Körper aus eigener Kraft nur schwer ausgeleitet werden.
Autor
Dominik Daling
Heilpraktiker für Chinesische Medizin
Beethovenstr. 44
33604 Bielefeld
daling(at)bielefeld-akupunktur.de
www.bielefeld-akupunktur.de
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