Im Leistungssport, aber auch im Breitensport, kann die Chinesische Medizin Verletzungen vorbeugen, die Leistung steigern und zur Regeneration nach einem Wettkampf beitragen. Im Gegensatz zur westlichen Traumatherapie bemüht sich die Chinesische Medizin um eine frühe Mobilisierung nach Verletzungen. Wie der Orthopäde und TCM-Therapeut Dr. Karl Zippelius im Podcast berichtet, lässt sich die Zeit für die Heilung auf diese Weise deutlich verkürzen.
Welche Kenntnisse müssen Therapeut:innen mitbringen, um sich auf die Behandlung von Sportler:innen zu spezialisieren? Karl Zippelius findet, dass Tuina in diesem Bereich noch wichtiger ist als Akupunktur. Und die äußere Anwendung von Kräutersalben und -auflagen zieht er der inneren Anwendung vor. Präparate, die er für die innere Anwendung empfiehlt, fallen in den Bereich der Nahrungsergänzungsmittel und können auch von nicht-ärztlichen TCM-Therapeut:innen in der Schweiz, Italien, Österreich und Deutschland verordnet werden.
Um nicht in Konflikt mit den Doping-Vorschriften zu kommen, sollten Kräuter-Spezialist:innen vor allem bei Rezepturen mit Ma Huang (Hb Ephedrae) und Banxia (Rhiz Pinelliae) vorsichtig sein. Sollten diese Kräuter notwendig sein, muss die Rezeptur einige Tage vor dem Wettkampf abgesetzt werden. Um ganz sicher zu gehen, dass Kräuter-Rezepturen keine unerwünschten Verunreinigungen mit verbotenen leistungssteigernden chinesischen Arzneimitteln enthalten, kann man sie auch prüfen lassen. Das ist allerdings kostspielig.
Eine überraschende Erkenntnis: Karl Zippelius befürwortet auch bei Leistungssportler:innen eine vegetarische oder vegane Ernährungsweise. Mehr dazu im Podcast.
Dr. Karl Zippelius ist Orthopäde mit Spezialisierung in Traditioneller Chinesischer Orthopädie. Er leitet das Zentrum „TCM im Sport“ des Österreichischen Instituts für Sportmedizin, ist Forschungsmitglied am „Tiang Peng Longevity & Orthopedics Research Institute“ in Chengdu/China und Dozent für das Master-Studium in TCM an der Universität Florenz.
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