Viele Menschen haben nach einer Covid-Infektion bleibende Symptome. Wenn die Symptome länger als drei Monate anhalten, spricht man von einem Post-Covid-Syndrom. In manchen Fällen halten auch darüber hinaus eine chronische Erschöpfung und Belastungsintoleranz an. Hier besteht der Verdacht auf chronisches Erschöpfungssyndrom (CFS-ME). Im Podcast erklärt Dr. Paul Schmincke, Leiter der Post-Covid-Ambulanz der Klinik am Steigerwald, die dortige Behandlung mit Chinesischer Medizin.
Die Klinik am Steigerwald hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 1996 auf die Behandlung von Menschen mit chronischem Erschöpfungssyndrom spezialisiert. Ihr Gründer, Dr. Christian Schmincke, setzte sich von Anfang an dafür ein, die Betroffenen nicht pauschal für psychisch krank zu erklären. Denn obwohl es auch psycho-soziale Kofaktoren gibt, lässt sich nach Erfahrung des Klinikteams CFS/ME meist auf eine fehlregulierte Immunantwort zurückführen, die sich über Jahre aufgebaut hat.
Das Post-Covid-Syndrom muss noch kein CFS/ME sein. Neben chronischer Belastungsintoleranz können auch kognitive Einschränkungen, wie zum Beispiel Konzentrationsstörungen oder Brain Fog, vegetative Symptome wie inadäquates Herzrasen bei Belastung und persisitierende Infektsymptome wie zum Beispiel ein chronischer Reizhusten auftreten.
Ein Infekt trifft immer auf eine Vorgeschichte. Liegt aktuell aus anderen Gründen eine instabile Lebensphase vor, können durch den Infekt bestehende Störungen verstärkt oder schlummernde geweckt werden. Zum Beispiel kann sich ein Menopausensyndrom mit Palpitationen, Hitzewallungen, Brustenge nach dem Infekt verschlechtern. Derartige Fälle sind in der Regel leichter zu behandeln als ein CFS/ME. Viele Beschwerden vergehen auch nach einigen Monaten von selbst.
In der Vorgeschichte des CFS-MS finden Schmincke und sein Team oft über viele Jahre rezidivierende Infekte, die seinerzeit nicht vollkommen ausgeheilt sind. Hier besteht die Therapie im Wesentlichen darin, die Patient:innen zunächst zu stabilisieren und dann mit kleinen Kräuterrezepturen (3-6 Kräuter), das Immunsystem gezielt zu einer Reaktion an den Schleimhäuten zu provozieren. Ein solcher Prozess dauert in der Regel mindestens ein Jahr.
Die Therapie folgt einem komplexen Behandlungsschema, das im therapeutischen Prozess ständig an die Entwicklung der Symptome angepasst wird. Es können daher keine Angaben zu einer Indikation von bestimmten Heilpflanzen gemacht werden. Entscheidend ist, dass man versteht, warum die Immunreaktion abgesunken ist und dass man ein Konzept hat diese Tendenz umzukehren damit eine Entzündung einen physiologischen Verlauf nimmt. Diesen versucht Paul Schmincke im Podcast aufzuzeigen.
Die Im Podcast genannten Heilpflanzen sollen beispielhaft skizzieren, welche Therapieintentionen Inhalt des Schemas sein können. Je nach Fall kann das Wärmen, Kühlen, Befeuchten, Trocknen, Verteilen oder Absenken etc. sein.
Im Podcast genannte Kräuter:
Cortex Phellodendri – Huang Bai
Rx Saposhnikoviae – Fang Feng
Rx Platycodi – Jie Geng
Sem Armeniacae – Xing Ren
Flos Inulae – Xuan Fu Hua
Rx Trichosantis – Tian Hua Fen
Rx Ophiogonis – Mai Men Dong
Rx Scutellariae – Huang Qin
Rx Scrophulariae – Xuan Shen
Ramulus cum Uncis Uncariae – Gou Teng
Er ist Oberarzt in der Klinik am Steigerwald und leitet dort die Post-Covid-Ambulanz. Die Klinik am Steigerwald ist auf Chinesische Medizin und biologische Heilverfahren spezialisiert und behandelt seit 25 Jahren schwerpunktmäßig Menschen mit chronischem Erschöpfungssyndrom, kurz CFS.
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