Yang Sheng bedeutet nicht nur, den Körper zu trainieren, sondern sich auch selbst zu kultivieren. Beim Webinar der ETCMA-Research Task Force definierte Guilia Boschi vier Bereiche der Selbstermächtigung:
Innerhalb eines von der Europäischen Union geförderten Projekts ging es demnach nicht nur um Gesundheitsbildung. Individuen sollten auch dazu ermutigt werden, ihre gesundheitsbezogenen Bedürfnisse zu äußern und dazu ermächtigt werden, informierte Entscheidungen über ihre Gesundheit zu treffen.
Die Beurteilung des Erfolgs sollte dabei nicht nur leistungsorientiert sein (Fitness und Produktivität), sondern im Idealfall auch die Auswirkungen des individuellen Lebensstils auf das Leben anderer Menschen untersuchen.
In ihrem Vortrag reflektierte Boschi darüber, wie man die in klinischen Studien üblichen Kriterien für Evidenz anpassen müsste, um Yang Sheng-Techniken zu erforschen. Als wichtiges Argument für die Yang Sheng nannte sie die Kosten-Effektivität von Prävention.
Aus diesem Forschungsprojekt ist ein Handbuch entstanden, das zeigt, wie Yang Sheng in die Gesundheitsförderung und Erwachsenenbildung integriert werden kann. Das Handbuch kann unter diesem Link als PDF heruntergeladen werden: https://www.ottoitalia.org/yangsheng-health-literacy/
In einem weiteren Vortrag berichtete Marisa Vocca über ihre Erfahrung mit Qi Gong in verschiedenen Projekten: Zur Linderung von Entzugserscheinungen nach Kokain-Entzug, zur Linderung von Ängsten bei Lehrenden und Schülerin:innen und zur psychischen Entlastung von Gefängnis-Personal. Seit 2014 unterrichtet sie regelmäßig Qi Gong im Piliclinico Gemelli Krankenhaus in Rom. Dort wurde 2016 ein integratives Zentrum für Brustkrebspatientinnen gegründet, um die Nebenwirkung von Chemo- und Strahlentherapie zu lindern. Zu den Therapieangeboten gehören Qi Gong und Meditation, Achtsamkeitstraining, Ernährungsberatung, Physiotherapie, Psychotherapie, Akupunktur und Fußreflexzonenmassage. Qi Gong ist die am häufigsten nachgefragte Therapie.
In einem einfachen Forschungsansatz hat Vocca die Effekte von 1,5 Stunden Qi Gong-Übung evaluiert, indem sie die Patientinnen ihre negativen und positiven Gefühle vor und nach der Übungsstunde bewerten ließ. Es zeigte sich, dass Sorgen und Ängste durch die Übung abnahmen. Die Übenden fühlten sich leichter und vertrauensvoller.
Abschließend berichtete Vocca, wie sie sich von ihrer eigenen Krebserkrankung (einem multiples Myelom) mit einer Kombination von Qi Gong und westlicher Therapie heilte.
Das Webinar über Yang Sheng ist unter folgendem Link abrufbar: https://www.youtube.com/watch?v=GN1aOWLlHsA
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