18.06.2025
Auch nach dem Ende der Pandemie leiden rund zehn Prozent der ehemals Infizierten an langanhaltenden Beschwerden – dem sogenannten Post-Covid-Syndrom. Eine deutsch-österreichische Pilotstudie, die auf Initiative der AGTCM durchgeführt wurde, legt nun nahe, dass die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) helfen könnte, die Symptome deutlich zu lindern.
In der Studie, veröffentlicht in der Fachzeitschrift Medicine, wurden 79 Patient:innen untersucht, die mit verschiedenen Methoden der TCM behandelt wurden – darunter Akupunktur, chinesische Arzneimittel, Qi Gong, Ernährungs- und Lebensstilberatung. Die Behandlung erfolgte individuell, meist in Kombination mehrerer Methoden. Besonders häufig kamen Akupunktur (85 %) und chinesische Kräutertherapie (77 %) zum Einsatz.
Das Ergebnis: Nach durchschnittlich sieben Sitzungen besserten sich die Beschwerden im Schnitt um 62 Prozent. Erfasst wurden unter anderem Fatigue, eingeschränkte Leistungsfähigkeit und Kurzatmigkeit – Symptome, die sich bei vielen deutlich verbesserten. Die Daten stammen aus Fragebögen von neun erfahrenen TCM-Ärzt:innen aus Deutschland und Österreich, die den Symptomverlauf retrospektiv bewerteten.
Die Studienleiterin Prof. Karin Meißner von der Hochschule Coburg sieht in den Ergebnissen ein ermutigendes Signal: „Es lohnt sich, die Wirkung von TCM bei Post-Covid in größeren, kontrollierten Studien weiter zu erforschen.“
Die Untersuchung wurde von der Arbeitsgemeinschaft für Traditionelle Chinesische Medizin (AGTCM) angestoßen, in Zusammenarbeit mit der Wiener Schule für TCM, die bereits während der Pandemie telemedizinische Erfahrungen mit chinesischer Arzneimitteltherapie gesammelt hatte.
Link zur Studie:
Jana Kraft et al.: Traditional Chinese Medicine for Post-COVID: A retrospective cohort study. Medicine 104(18):p e42275, May 02, 2025. | DOI: 10.1097/MD.0000000000042275.
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